AUCH DIESER BEITRAG KANN STORYRELEVANTE SPOILER BEINHALTEN
Weiterlesen daher nur auf eigene Gefahr
Nachdem ich ja nun vor 2 Wochen bereits meinen Ersteindruck zu dem Spiel geschildert hatte (Link zum Beitrag) will ich nun über meinen Gesamteindruck schreiben. Insgesamt habe ich etwas über 110 Stunden gespielt um zu dem Punkt zu gelangen, an dem ich nun bin. Damit meine ich, dass ich die Hauptgeschichte sowie fasst alle Nebenaktivitäten durch habe und mir nur noch eine der Playstation-Trophähen fehlt, um mit dem Spiel Platin zu erhalten. Aber dieser Zeit spiegelt meines Wissens nach nicht die tatsächlich im Spiel verbrachte Zeit wieder, da die Zeit im Menü nicht mitgezählt wird. Und bei den ganzen Scan- und Lesbaren Texten sowie den ganzen Beschreibungen verbringt man sehr viel Zeit im Menü. Außerdem kommt da ja noch die Zeit hinzu, die man mit dem Studium der gescanten Maschinen oder mit der Auswahl der nächsten Fertigkeit verbringt. Daher denke ich, das ich dafür noch einmal bestimmt 10-20h draufrechnen kann. Auch heißt das erreichen von Platin nicht, das man das ganze Spiel geschafft hat. Meine Spielinterne Statistik weißt aktuell einen Spielfortschritt von ca 80-90% auf. Aber das mag daran liegen, das ich z.b. das Streit-Spielen (ein Schach-vergleichbares Minispiel) nur auf das Minimum beschränkt habe.
Darüber, ob das Spiel den Hype gerecht wird oder nicht, brauche ich mMn nichts mehr schreiben. Ich liebe es und kann jetzt schon einen hoffentlich erscheinenden dritten Teil kaum erwarten. Denn die Möglichkeit, das es ihn geben wird, ist durch den Plot einfach einmal gegeben.
Klar, gibt es noch einige deutliche Bugs und kleine Fehler, für die es hoffentlich bald einen Patch gibt, aber diese sind mMn nicht wirklich relevant, wenn man das Spiel nicht auf die Spitze reizt.
Zu diesen genannten Bugs zähle ich sporadisch auftretende grafische Fehler bei denen Objekte falsch platziert werden, oder die Sache mit Regalla, die trotz ihres … Heldentodes … weiterhin im Keller hockt und ihr Schwert schleift.
Ein anderer Punkt, an dem ich mir eine etwas andere Handhabung gewünscht hätte ist das Überschreiben der Maschinen. Das dies (abgesehen von den Reittieren) nicht mehr dauerhaft möglich ist, ist soweit erst einmal gut, aber was mich stört ist die Tatsache, das man den „Betriebsmodus“ einer Maschine nicht mehr ändern kann. So bleibt die Reitmaschine entweder teilnahmslos an Ort und Stelle und verteidigt sich nicht einmal gegen Angreifer, oder sie greift alles angreifbare an was in ihrer Sichtweite ist. Und da sie sich mit Aloy mitbewegt, ist das einfach mal alles…
Aber auch damit kann man mMn klarkommen. Was schon etwas schwieriger ist, ist dagegen die Gefahr, die falschen Skills zu erlernen. Denn ich zu mindestens habe festgestellt, das ich nach dem erreichen der höchsten Stufe keine weiteren Fertigkeitspunkte mehr durch Erfahrung erhalte, sondern nur noch durch das lösen der Nebenmissionen. Und damit fehlen mir etwa 34 Erfahrungspunkte, um alle einzelnen Fähigkeiten bis zum maximum zu erlernen.
Aber lassen wir das negative und kommen zu den positiven Dingen. Verglichen mit dem ersten Teil gibt es im Verbotenen Westen fast doppelt so viele Maschinen wie zu vor. Eine jede von ihnnen mit einem eigenem Verhalten und auch fast immer mit einer eigenen Begegnungsstrategie. Von den knapp 20-25 Maschinentypen des ersten Teils haben es mit der Außnahme der Läufer, Breitköpfe und Sägezähne auch alle Maschinentypen in den Verbotenen Westen geschafft. Die übrigen 20-23 Maschinentypen sind neu, was 43 Maschinentypen insgesamt ergibt. Wie zuvor schon erwähnt, wurden einige von ihnen nun aber als Subtypen einer einzelnen Maschinenart zusammengefasst. Dazu zählen zum Beispiel die Frost- und Feuer-Brüllrücken, die nun als Brüllrücken mit verschiedenen Sub-Typen gelistet werden. Überhaupt kann es immer wieder geschehen, das man beim Scan einer vermeintlich schon bekanten Maschinenart auf einmal einen neuen Eintrag erzeugt, ich glaube bei den Gräber-Maschinen gibt es am Ende 8 oder 9 verschiedene Subtypen. Aber em Ende unterscheiden sich die Subtypen nur in ihren Elementen und ihrer Gefährlichkeit. Neu ist hier nämlich auch, das man auf so genannte Spitzen-Modelle (Apex) trifft, die meistens dunklere Panzerung haben und deutlich aggressiver und Gefährlicher sind, aber dafür auch bessere Beute hinterlassen.
Aber mit den einzelnen, nun erlernbaren Fähigkeiten (den Mut-Stößen / Valor-Surges) lassen sich die meisten Gegner gut bekämpfen. Hier sei nur zu bedenken, das die Auswahl dieser Fertigkeiten sehr auf den persönlichen Geschmack und Spielstil ankommen.
Appropos Stil! Aloy hat auch im zweiten Teil einen ganzen Wandschrank an möglichen Outfits und Waffen. Die Outfits sind in der Regel optisch von einem der vorhandenen Stämme (Nora, Carja, Oseram, Tenakh, Utuluth) inspiriert und bieten diverse Verbesserungen. Für mich sehen die meisten der hochwertigeren Outfits aber einfach nur unschön oder gar hässlich aus, oder sie bieten Verbesserungen die nicht meinem Spielstil entsprechen Aber auch mit den eher gewöhnlichen und schwächeren Outfits, bin ich gut durch gekommen . Und wer weiß was die Zukunft und ein hoffentlich kommendes DLC noch mit sich bringen.
Kommen wir nun von der Spielmechanik zum Plot. Die persönliche Entwicklung von Aloy, die vom Säuglingsalter an fast ausschließlich auf sich allein verlassen musste, macht im zweiten Teil einen großen Schritt nach vorne. Sie entdeckt, das sie nicht alleine ist, dass Sie Freunde und Gefährten (und sogar Familie) hat, die Sie unterstützen. Dadurch wird die schwere Bürde auf ihren Schultern und die Rückschläge um die Zukunft der Welt leichter zu tragen. Wenn nur nicht (fast) jeder, dem Sie begegnet, Sie als Heldin begrüßen und verehren würde. Aber ich glaube das ist ein Kampf gegen Windmühlen 🙂
Beim Umgang mit den NPC’s gibt es auch eine kleine Änderung. Wo man im ersten Teil noch recht häufig wählen konnte, ob man in einem Dialog mit Herz, Verstand oder Gewalt reagieren soll, so kommt es im zweiten Teil nur in zwei oder drei Stellen zu dieser Auswahl. Das finde ich persönlich etwas Schade, weil die einzelnen Möglichkeiten immer Raum für amüsante Dialoge gaben.
Kommen wir nun zu meinem Persönlichem Fazit:
Es ist ein geniales Spiel mit einem eher ungewöhnlichem Spielsetting, großartiger Grafik und bombastischem Spielerlebniss. Ich freue mich jetzt schon auf einen nächsten Teil und oder DLC.