Die Schwedenreise nähert sich dem Ende. Eigentlich wollte ich ja meine Erlebnisse in 3 Beiträge aufteilen, aber nach dem ersten Beitrag bin ich nicht mehr dazu gekommen. Statt dessen schreibe ich nun gerade an Bord der Robin Hood auf meinem Weg zurück nach Rostock. Viel ist seit dem letzten Mal passiert, ich versuche Mal der reieh nach zu erzählen.
Nach Söderham ging es erst einmal an der Küste entlang nach Norden Ich habe ein Luftwaffenmuseum bei Sundsvall besucht und mich so weit wie möglich auf den Nebenstraßen gehalten. Hier bekam ich zum ersten Mal auf der Tour das Gefühl „nach Hause zu kommen“. Anders kann ich das Gefühl einfach nicht beschreiben. Mein innerer Waldschrat/Bergtroll haben sich beim Anblick der Landschaften einfach nur pudelwohl gefühlt. Beim Schlafplatz in der nähe von Sundsvall habe ich etwas improvisieren müssen, da der Platz selbst a.) nicht einfach zu finden war und b.) der erste (und einzige) war, der Bargeld verlangt hat. auswahl standen entweder schwedische Kronen oder Euro, aber in einem stark vereinfachten Wechselkurs, was das Bezahlen mit Kronen günstiger machte. Aber der Platz war wunderschün und an einigen beeindruckenden Stromschnellen gelegen, die ich am Abend auch direkt fotografiert habe.
Der nächste Abschnitt brachte mich dann in die nähe von Umea. Highlight der Strecke war die Überfahrt der Högakustenbron. Eine Brücke die mich etwas an die Golden Gate Brücke in San Franzisko erinnerte ^^ Der Platz war dann auch ein Unikum. Die Rezeption war nicht mehr besetzt, aber ich habe es geschafft, dort online einzuchecken. Ansonsten gab es da aber nichts außergewöhnliches, wenn man von dem nahen Sandstrand mal absieht 🙂
Nach Pitea ging es dann wieder über Nebenstraßen. Das brachte einige sehr unerhoffte Früchte in form von durchaus spektakuären Bildern einer Lachsbeobachtungsstation oder von anderen Wasserfällen. Nur der Platz war eine relative Enttäuschung. Alles in allem war es meine definitiv schlechteste Wahl.
Endlich ging es in das Inland. Das Hauptziel Jokkmokk war das Etappenziel. Ein Zwischenstopp an einem Staudamm führte dann gegen Ende der Fahrt zu einer alternativen Route. Auf dieser Route hätten sich ganze Elch- oder Rentierherden neben der Straße befinden können, aber ich hätte sie nicht bemerkt. Zu sehr haben der Untergrund und das Wetter meine Aufmerksamkeit beansprucht. Der Zeltplatz wiederum war sehr angenehm, etwas außerhalb von Jokkmokk gelegen. Das Same-Museum konnte ich mir an dem Nachmittag nicht mehr anschauen, dafür war ich beim Polarkreis-Marker, an dem ich am nächsten Tag ohnehin vorbeigekommen wäre. Die Moskitos, vor denen ich schon öfter gewarnt wurde, waren wirklich sehr zahlreich. Aber ich bin klar gekommen. Der Abend bezeichnete das Bergfest, sowohl in zeitlicher als auch in distanzlicher Hinsicht (Luftlinie). Ich habe den Moment der Stunde genutzt und sowohl Postkarten als auch eine Art Care-Paket nach Hause zu schicken. DIe Karten sind angekommen, das Paket mit Stand gestern noch nicht.
Eigentlich war der Folgetag wegen anstehendem Regen für das Same-Museum vorgesehen, aber ich habe mich kurzerhand entschieden, meinen aktuell bestehenden Tag vorsprung vor dem Zeitplan doch zu behalten. Nachdem ich mir also das berühmte Museum angesehen habe, bin ich weitergefahren. Auch der angedachte Besuch in Gauto (einem Ort meiner frühsten Kindheit) habe ich kurzerhand verworfen. so bin ich bis nach Storuman gekommen. Diesen Platz kann ich auch wiederum empfehlen. gerade für Familien gibt es da einiges an Aktivitäten, die man da unternehmen kann.
Auf dem Weg nach Östersund geschah es dann. Ich war gerade einmal 100 km auf der E4 unterwegs, als ich aus einer Laune heraus nach links abgebogen bin. Ich bin den Wildvägen gefolgt, einem Pass hinauf in das Schwedisch-Norwegische Hochland. Das ich es bereuhen würde, war mir schnell klar, aber ich dachte mir: ich zeih das jetzt durch. DIe Landschaft war wunderschön, und die Tortur allemal wert. Das Problem war nämlich ein gefühlt eiskalter Wind, in kombination mit Regen, der noch nciht einmal aus den Wolken gefallen ist. Einfach deshalb, weil die Wolken auf Bodenhöhe hingen. Außerdem gab es verbliebene Schneefelder, Heidekraut und Gletscherwasser. Die fahrt endete dann nicht in Östersund, sondern in Strömsund, mit einer kurzen nacht auf einem eigentlich ganz hübschen Platz.
Die kurze Nacht endete mit einem Etappenstart gegen 7 Uhr. Dumm an der Idee war nur, das es Samstag war, und viele der Geschäfte / Tankstellen u.ä. ihren Verkauf erst spät beginnen. Das Tanken konnte ich zwar am Automaten erledigen, aber das lange ersehnte Heißgetränk bekam ich erst nach 10 Uhr. Aber ich bekam es irgendwann und kam an Sveg vorbei nach Särna. Wo Jokkmokk das entfernungstechnische Hauptziel war, so gehörte Särna zu der Gruppe der Besuchsziele. Deshalb blieb ich auch eine zusätzliche Nacht und habe mir am nächsten Tag den Fulufjället Nationalpark angesehen Dort gibt es einen einfach atemberaubenden Wasserfall. Und nach nur einer kurzen Wanderung konnte ich auch einige sehr beeindruckende Fotos machen. Doof war nur das der Wasserfall kein Geheimniss, sondern eher ein Touristen Hotspot ist. Dadurch waren dei Chancen, irgendwelche Wildtiere zu sehen gleich 0. Auch meine Drohne durfte ich nicht einsetzen, da der Park ein Vogelschutzgebiet ist. Aber ich weiß jetzt wann ich ungefähr bei der zuständigen Behörde einen entsprechenden Antrag stellen muss, sollte ich noch einmal dahin zurückkehren.
Kommen wir nun zum dritten Punkt (Nach Jokkmokk und dem Fulufjället), den ich auf meiner Reise unbedingt abhaken wollte. Ein Besuch in Al, einer … Kleinstadt in Norwegen. Was diesen Ort so besonders machtß eine Instagram-Freundin wohnt und arbeitet da. Ein erstes Treffen vor ein Paar Jahren in Berlin ist aus mir nicht mehr bekannten Gründen ausgefallen. Die Fahrt dahin war auch zeitgleich die erschreckenste wie auch aufregenste der gesamten Tour. Das kam durch die zum Teil recht unvermittelt auftauchenden Serpentinen zu stande. Ich freue mich schon darauf, diese Aufnahmen aus der Dashcam zu sehen ^^ Bei diesem Besuch kam der bisher herausgefahrene Tag sehr gut zu tragen, erlaubte er mir doch noch etwas mehr Zeit in dem Ort. E. und ich hatten eine angenehme Zeit. Und es hat mir eine Erinnerung der Besonderen Art eingebracht. E. ist nämlich Friseurin und hat mir professionell nicht nur meine Haare geschnitten, sondern auch eingefärbt. Als ich das selbst versucht habe, war es einfach nur ein Chaos. Mal sehen, ob meine Familie es diesmal mitbekommt, das ich meine Seiten nun in Schwarz-Blau trage 😀
Mittwoch war dann der Tag, an dem mir das bevorstehende Ende meiner Reise so richtig anfing bewusst zu werden. Von Al aus ging es nach Breviken. einem kleinen Ort in der Nähe von Arjäng. Auch hier fuhr ich nicht die Hauptstraßen, sondern Nebenstrecken, was auch wieder zu einigen sehr aufregenden Serpentinen und dem Besuch einer Stabkirche aus dem 12ten Jahrhundert führte. Die Strecke führte mich durch Oslo, was mir wohl noch lange als seltsamste Etappe in Erinnerung bleuiben wird. Kilometerweit durch eine Tunnelröhre abwährts zu fahren fühlt sich seltsam an. Erst recht wenn einem das Navi mitten im Tunnel anzeigt, man möge doch bitte jetzt nach links oder rechts abbiegen… Das einzig negative, was ich zu dem Platz bei Breviken sagen kann ist, dass ich es mir geschafft habe, beide kleinen Zehen anzuschneiden. Es blutet nicht, oder ist verschorft, es ist mehr wie eine offene Blasen den Falten der Zehen.
Zu guter Letzt ging es dann am Vänern vorbei nach Asa. Der Platz war wirklich nur ein Kurzstop und mehr als ungewöhnlich. Es war (vom Vorhergehenden abgesehen) der einzige Platz, der auch Zelte an feste Quadrate gebunden hat. Wegen der Müdigkeit und den Schnitten bin ich aber nicht lange wach geblieben. Zu mindestens habe ich versucht möglichst viel Schlaf zu bekommen. aber ob es am Vollmond oder dem bevorstehenden Abschied lag, ich konnte nur schlecht schlafen.
Heute Morgen klingelte also dann gegen 6 Uhr das Handy mit meinem Wecker. Punkt 7 rollte ich vom Platz und ich war, fasst wie geplant, gegen 10:30 Uhr in Trelleborg. Um 11:30 war ich dann zur Abfahrt mit der Fähre bereit. Aber die Fähre brauchte zu diesem Zeitpunkt noch ganze 3,5 Stunden, um mich an Bord zu lassen, und noch einmal mindestens eine halbe Stunde, um anzulegen. Diese Stunde Verspätung sollen wir zwar unterwegs wieder reinholen, aber das glaube ich erst, wenn es passiert ist. DIe See ist deutlich unruhiger als bei meiner Hinfahrt und ich freue mich schon darauf, in Teetz anzukommen.
Die Bilder werde dann so bald wie möglich nachposten, außerdem habe ich 7316 Clips der Dashcam sowie ca 30 min Drohenvideos durchzusehen und zu einem guten Video zusammen zu schneiden.
Ich melde mich wieder, wenn das geschafft ist ^^‘